Haarausfall und soziale Netzwerke

In letzter Zeit führe ich vermehrt Beratungsgespräche mit ganz jungen Frauen zwischen 18 und 25 Jahren. Zweifelsohne leiden sie meistens unter einem diffusen Haarausfall. Aber die Angst und Panik sind größer als jemals zuvor. Warum?
Ich sehe den Hauptverursacher in den sozialen Netzwerken, die mittlerweile den ganzen Tages- und Wochenablauf junger Frauen bestimmen. (Die Jungs will ich hier mal außen vor lassen!) Man verbringt das Wochenende mit der besten Freundin. So weit so gut! Aber was sie tun, ist das Problem!
Man stylt und schminkt sich. Alles muss top aussehen. Dann werden Locations gesucht und die tollen Fotos geschossen für instagram, snapchat, Twitch oder Tik Tok. Und dann schaust du dir die hochgeladenen Bilder an und kennst sie nicht wieder, die Mädels. Klickt man sich durch instagram, so sieht ständige Wiederholungen. Alles wird immer gleicher.

Diversifikation, Vielfalt soll für die Natur und ihr Überleben so ungeheuer wichtig sein. Warum sind dann wir Menschen stets so bestrebt, möglichst gleich auszusehen?

Es war schon immer so, dass soziale Zwänge uns dazu antreiben, uns unserer „Gruppe“ anzupassen, also den Menschen, denen wir uns – aus welchem Grund auch immer – verbunden fühlen.
Im früheren Jahrhunderten war es die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht, die diesen Wunsch nach optischer Anpassung unterstützte. Zu Zeiten meiner Jugend und Studentenzeit wollten wir mit dem Äußeren unsere innere Abgrenzung vom Establishment, von der Generation unserer spießigen Eltern demonstrieren.

Und heute?

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden wir von Internet und vor allem von den sozialen Netzwerken manipuliert, die uns aufzeigen, wie wir auszusehen haben. Nein, eigentlich sind es nicht die sozialen Medien, sondern wir selbst, die diese als Plattform zur Selbstdarstellung benutzen.
In den USA sind die Selbstmordraten unter jungen Frauen dramatisch in die Höhe geschnellt. Depressionen werden zur Volkskrankheit unter jungen Menschen.

Führt es nicht zwangsläufig zu Neurosen, wenn ich mich selbst immer und überall fotografiere? Ich schenke meinem Selbst und ganz besonders meinem Aussehen eine enorme Aufmerksamkeit. Ständig sehe ich mich selbst, mein Gesicht, meinen Körper, meine Haare.
Was macht das mit unserer Eigenwahrnehmung, der Art und Weise, wie wir uns selbst sehen?

Am schlimmsten jedoch ist der Vergleich mit all den anderen, die so viel besser aussehen als ich und so viel schönere Haare haben. Ein permanenter Wettbewerb, den es schon immer gab, ab noch nie in diesen Ausmaßen!

Selbstbeteiligung beim Arztbesuch

Patienten, die zu oft den Arzt aufsuchen, sollen zur Kasse gebeten werden? Der neue Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, fordert Selbstbeteiligung der Patienten.

„Bei mehrfachen und völlig unnötigen Arztbesuchen kann eine moderate wirtschaftliche Beteiligung zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit unseren knappen Ressourcen im Gesundheitswesen beitragen“, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Bevor man solche Forderungen öffentlich macht, sollte man sich zunächst intensive Gedanken machen über die Odyssee von Patientinnen und Patienten, die zwischen den Mühlrädern der Bürokratie oft über Monate hinweg mürbe gemacht werden.
Wenn in einem System etwas nicht einwandfrei funktioniert, steht an erster Stelle immer die genaue Analyse über die Abläufe und Interaktionen der verschiedenen am Prozess beteiligten Protagonisten. Erst dann lässt sich herausfinden, an welcher Stelle und wodurch der Prozess ins Stocken gerät.
Im konkreten Fall der Forderung nach Bestrafung von Patientinnen und Patienten möchte ich eines von vielen Beispielen aus Patientensicht schildern, das aus meiner fast 25-jährigen Erfahrung als Patientenvertreterin für Menschen mit Haarausfall stammt.

Eine Frau im Alter von Mitte 30 leidet an plötzlich auftretendem massivem Haarausfall. Eine Situation, die vor allem deshalb eine große psychische Belastung darstellt, weil offenbar kein erkennbarer Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung erkennbar ist.
Sie wendet sich zunächst an ihren Hausarzt, da sie ihn seit Jahren kennt und schnell einen Termin bekommt. Damit zeigt sie schon gleich zu Beginn die Bereitschaft, eine schnelle Lösung des Problems zu erzielen. Der Allgemeinmediziner verifiziert den übermässigen Haarausfall, verweist bzgl. möglicher Ursachen jedoch an einen Hautarzt.
Die Patientin versucht bei verschiedenen Dermatologen in der näheren Umgebung einen zeitnahen Termin zu bekommen. Leider ohne Erfolg, entweder wegen Aufnahmestopp neuer Patienten im laufenden Quartal oder weil angeblich über 6 Monate oder länger alle Termine ausgebucht sind.
Sie will immer noch eine Lösung. Verständlich, oder?!
Also geht sie zu ihrem Frauenarzt, denn sie hat im Internet mal gelesen, dass die Hormone schuld sein könnten. Aber auch der Gynäkologe kann zunächst keine Auffälligkeiten feststellen.
Die Patientin ist gezwungen, weitere Recherche im Internet zu betreiben. Das tut einerseits ihrer Psyche nicht gut, da sie Horrorszenarien lesen muss, andererseits verstärkt sich der Eindruck, dass niemand ihr helfen kann.
Endlich bekommt sie mit stundenlanger Wartezeit einen Termin bei einem Hautarzt etwas weiter entfernt. Sie muss sich hierfür einen Tag Urlaub nehmen. Dieser ist jedoch in keiner Weise auf Haare spezialisiert, hat menschlich Probleme mit der inzwischen psychisch aufgewühlten Frau. Er führt keine Anamnese durch, schaut sich den Kopf der Patientin nicht an, sondern äußert lediglich die Vermutung, dass es sich wahrscheinlich um erblichen Haarausfall handelt und empfiehlt Minoxidil.

Dies ist nur ein Beispiel aus meinem Erfahrungsbereich, aus welchen Gründen PatientenInnen mehrere Ärzte konsultieren.
Menschen, die sanktioniert werden sollen,

  • weil sie eine Lösung für ihre Probleme von ihren Ärzten erwarten und nicht erhalten,
  • die nicht verstehen können, warum man ihnen gegenüber keine klare Aussage macht,
  • die letztlich mit ihren Problemen nicht nur allein gelassen, sondern auch psychisch aufgerieben werden.

Die Frage, wer in diesem System zu sanktionieren sei, bleibt dem geneigten Leser überlassen!

 

 

https://www.wz.de/wirtschaft/haeufiger-arztbesuch-soll-etwas-kosten_aid-39596061

Das Ich-Tu-Mir-Gut-Wochenende

Die monatelange Recherche nach der besten Seminarlocation ist beendet. Ich habe genau das Luxusressort gefunden, in dem sich Frauen, die mit ihrem Haarausfall hadern und die Liebe zu sich selbst verloren haben, wohl, schön und sicher fühlen werden.
Das Konzept für ein völlig neues Seminar ist fertig durchdacht und geplant, denn ich weiß genau, was ihr braucht, was euch gut täte. Es wird eine Mischung aus meinen früheren Tagesseminaren in Tagungshotels und der Mallorcawoche in einer Villa mit Pool am Meer.
Sobald die Details mit dem Hotel geklärt sind, gehen noch Ende Februar die Einladungen per Email und Social Media an euch raus.
Soviel kann ich schon jetzt verraten:
Es wird ein Wellness-Wochenend-Seminar von Freitag bis Sonntag mit zwei Übernachtungen werden. Mögliche Termine bis jetzt sind:
24. – 26. Mai 2019 oder 28. – 30. Juni 2019
Also haltet euch diese Termine schon mal frei, wenn ihr dabei sein wollt!
Alternativ wäre es auch vom 31. Mai bis 2. Juni 2019 möglich nach dem Brückentag. Aber hier bin ich nicht sicher, ob euch das recht ist oder ihr lieber das Weekend für Urlaub nutzt. Ihr könnt mir also gerne noch eure Wünsche schicken.

Das Seminar wird wie immer exklusiv sein für maximal 10 Frauen und es findet am wunderschönen linken Niederrhein in toller Urlaubsatmosphäre statt.

Warum Haarausfall heute schneller zu Panik führt als früher

Es ist – zugegebenermaßen – eine Hypothese, die ich hier aufstelle. Aber solche Annahmen können durchaus auch zu Erkenntnissen führen. Deshalb will ich hier in meinem Blog mal ein ganz anderes Thema anschneiden. Einen Versuch ist es allemal wert.
Wie oft höre ich, dass eine junge Frau darüber klagt, dass sie doch vor drei Tagen mit einer Therapie gegen ihren Haarausfall angefangen habe und noch immer fielen ihr so viele Haare aus.
Wir leben in einer Zeit, in einer Gesellschaft, in einem Alltag, wo alles blitzschnell passiert. Präsidenten können via Twitter in Sekunden ihre Polemik verbreiten. Skype holt uns sofort Menschen vom anderen Ende der Welt auf den Bildschirm für ein Gespräch. Whatsapp lässt uns mit mehreren Freunden gleichzeitig im Sekundentakt den Austausch finden. Also müssen auch unsere Haare sofort aufhören auszufallen.
Aber unser Körper braucht immer noch so lange wie vor 100 Jahren, um zu heilen, gesund zu werden, sich umzustellen.

  • Wir lesen keine Stadtpläne mehr oder fragen Passanten nach einer Straße. Das Navi sagt uns, wohin es geht.
  • Wir fragen nicht mehr den Opa oder schlagen im Lexikon nach. Wir googeln das.
  • Wir kennen keine Telefonnummern mehr auswendig. Sie sind im Gerät gespeichert.
  • Wir warten nicht mehr geduldig vor einer Telefonzelle in der Schlange, bis die vor uns endlich fertig sind.

Als Linguistin weiß ich nur zu gut, wie schnell sich viele Sprachwendungen innerhalb nur meines Lebens geändert haben oder gar nicht mehr bekannt sind. Wer von euch weiß denn noch, worum es bei folgenden Wendungen geht?

  • Ich hoffe, dass die Bilder was geworden sind.
  • Drückst du bitte das Knöpfchen?
  • Mist! Ich hab mich vertippt!
  • Der Song ist nicht ganz draufgegangen.

Manchmal täte es uns gut, einen Gang zurückzuschalten und manchmal sehne ich mich doch nach den alten Zeiten. Ihr nicht?

Beratung wegen Haarausfall bei Jenny Latz

Wer unter Haarausfall leidet, leidet vor allem unter dem Kontrollverlust über den eigenen Körper.Unbenanntes_Werk 26
Seit Jahren erkläre ich in meinen persönlichen Beratungsgesprächen und während der Beratungsstunde am Donnerstag immer wieder dieselben Dinge. Diese wichtigen Informationen habe ich nun in einem Video-Kurs online veröffentlicht.
Du musst also beim ersten Auftreten von Haarausfall nicht gleich einen Termin mit mir vereinbaren. Jetzt kannst du rund um die Uhr, 7 Tage in der Woche meine Hilfe in Anspruch nehmen. Immer dann, wenn das Problem dich am meisten belastet.

Wann ist es notwendig, einen Termin für eine persönliche Beratung mit mir zu vereinbaren?

  • Wenn du den Basis-Video-Kurs absolviert hast, kannst du einen Termin machen, um beispielsweise zu klären:
  • Wie kann ich die Diagnose des Arztes einschätzen?
  • Wie bewältige ich konkrete Alltagssituationen?
  • Wie gewinne ich mehr Lebensqualität?
  • Wie und wann hilft mir Zweithaar?

Jetzt Online-Sofort-Hilfe bei Haarausfall

Du hast Haarausfall und bekommst keinen Termin bei einem Dermatologen in deiner Nähe?
Das geschieht leider immer öfter, denn immer weniger Dermatologen wollen sich auf Haarausfall und Alopezien spezialisieren. Das ist ein undankbares Thema für die Ärzte. Warum?
Je nach Bundesland kann ein Arzt einen bestimmten Betrag pro Patient pro Quartal abrechnen. So ist es zumindest jetzt noch. Aber Haarausfall braucht viel Zeit für Beratung und Untersuchungen in der Praxis des Arztes. Außerdem sind vor allem Frauen, die unter Haarausfall leiden, psychisch stark belastet und benötigen ebenfalls viel Zeit, die die meisten Ärzte nicht haben. Auch Ärzte müssen wirtschaftlich denken.

Für die Betroffenen ist es jedoch wichtig, umfassend über ihren Haarausfall informiert zu sein. Das hilft in den meisten Fällen gegen die unkontrollierbare Panik.Jenny Latz_Nina und Kollegin

Bei meinen Beratungsgesprächen und während der kostenlosen Beratungsstunde am Donnerstag erkläre ich seit vielen Jahren immer wieder dieselben grundlegenden Informationen. Damit ihr meine Hilfe nun 24 Stunden lang und 7 Tage in der Woche – auch an Sonn- und Feiertagen abrufen könnt, habe ich alle wichtigen Basis-Infos in einem Online-Video-Kurs zusammengefasst.

Hilf dir selbst! Ich unterstütze dich dabei!

Mit meinem Video-Kurs kannst du deinen Weg zur Lösung deines Haarproblems finden.

  • Kompliziertes einfach erklärt
  • umfassende Informationen zu allen Formen von Haarausfall
  • alle möglichen Lösungswege

 

Diffuse Alopezie belastet die Psyche

Klar, Haarausfall belastet die Psyche. Aber es stellt sich die Frage, ob der eine Haarausfall belastender ist als der andere.

Die meisten glauben, dass die Alopecia areata universalis, wenn alle Haare weg sind, die größten psychischen Probleme verursacht. Ich bin davon weniger überzeugt und viele Menschen mit Alopecia areata stimmen mir hier zu.
Wenn alles weg ist, stehe ich vor einer „Endsituation“, mit der ich mich auseinander setzen kann und muss. Vor allem, wenn die Haare in kurzer Zeit ausfallen.
Viel belastender sind die diffusen Alopezien für die Patienten. Das Auf und Ab und die ständige, oft tägliche Konfrontation mit einer großen Menge ausfallender Haare belasten viel mehr. Es entsteht ein Gefühl des Ausgeliefertseins und eine Angst vor Kontrollverlust, weil der Körper sich hier der eigenen Kontrolle zu entziehen scheint.

Ohne Haare in den Urlaub

Liebe Jenny, das erste Mal haarlos an unserer geliebten Ostsee!! Sehr angenehm am Strand und beim Schwimmen absolut praktisch, außderdem immer wieder ein Hingucker 😉

Am Ende jedes Beratungsgesprächs bitte ich die Ratsuchenden immer, mir nach einiger Zeit eine Rückmeldung zu schicken, wie es ihnen zwischenzeitlich geht bzw. ergangen ist. Das ist meine eigene Qualitätskontrolle. So erhalte ich Rückmeldungen, ob meine Beratung tatsächlich den von Haarausfall betroffenen Menschen hilft und sie weiter bringt.
Natürlich bekomme ich nicht von jeder / jedem eine solche Rückmeldung. Um so mehr freue ich mich, wenn jemand sogar im Urlaub an mich denkt. Ihr kennt die Schreiberin der Karte…
Es ist Anna, von der ich euch in diesem Artikel erzählt habe und die dort selbst kommentiert hat.

Alopecia areata: Mama hat keine Haare – Wie können meine Kinder damit umgehen?

Wie sind eure Erfahrungen im Urlaub? Haltet ihr Perücke oder Mütze auf oder geht ihr oben ohne?

Bewegende Erlebnisse ohne Haare

Erinnert ihr euch vielleicht noch an Anna? Das war die Mutter, die mich konsultierte, weil sie aufgrund der Alopecia areata alle Haare verloren hatte und wissen wollte, wie ihre Kinder jetzt damit umgehen sollen. Ich darüber in meinem Blog geschrieben und der Artikel

Alopecia areata: Mama hat keine Haare – Wie können meine Kinder damit umgehen?

war viel kommentiert worden.

Nun bekam ich noch einen Erlebnisbericht von Anna, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Sie hat mir ihr Okay gegeben, dies hier online zu stellen, um anderen Mut zu machen.

Wir haben ein paar Tage bei meiner Familie in Erfurt verbracht und da hatte ich wieder so ein tolles Erlebnis, welches ich mit Haaren sicherlich nicht gehabt hätte:
Am 26.12. hatten mein Mann und ich Konzertkarten für Jürgen Kerth. Das war seit Jahren mal wieder das erste Mal, dass mein Mann und ich zusammen ausgehen wollten. Ich bin selbstverständlich so gegangen, wie ich mich mittlerweile am wohlsten fühle – also „oben ohne“.
Der Museumskeller füllte sich, und hier und da spürte ich natürlich die Blicke, aber das ist ja gar kein Thema mehr.
Zu fortgeschrittener Stunde bei wunderbarer Musik war ich direkt vor der Bühne und ein Mann – vom Auftreten her eine richtige Persönlichkeit, füllig mit langen Haaren und langem, vollem Bart – kam auf mich zu, gab mir die Hand und meinte, dass wir beide ja äußerlich das genau Gegensätzliche sind. Er wollte natürlich wissen, warum ich keine Haare habe, ob ich freiwillig Glatze trage oder aus anderen Gründen. Nach einer kurzen Erklärung war er sehr positiv erstaunt und beeindruckt und machte mir so viele tolle Komplimente meines Aussehens wegen.

juergen-kerthEr bat dann Jürgen Kerth von der Bühne zu kommen für ein Photo von uns dreien. Das war natürlich ein großer Moment für mich, denn ich bewundere Jürgen Kerth sehr (er war mehrfach bester vom Volk gewählter Gitarrist der DDR und seine Band wurde früher „die Beatles von Erfurt“ genannt!).
Wir hatten noch ein tolles Gespräch, und ich bekam so viel Liebes gesagt. So etwas hatte ich früher mit Haaren nie erlebt! Es war ein wunderschöner Abend und die Erlebnisse haben mich wieder so gestärkt und mir bewusst gemacht, wie wichtig und richtig es ist, sich so zu geben, zu zeigen, wie man ist.
Mit Haaren hätte ich dieses tolle Erlebnis nie gehabt und mir wurde wieder klar, dass die Areata mir schon so viel Positives gebracht hat – für mich also absolut kein Manko, sondern eine große Bereicherung ist!
Das war also ein wunderbarer Ausklang für ein tolles, erfolgreiches Jahr 2016, vom ganz frischen Haarausfall über die Telefonberatung mit Dir, Dein Buch, die guten Tipps, das gute persönliche Gespräch, langsam immer größere Akzeptanz des eigenen veränderten Aussehens und zunehmenden Selbstvertrauen und viele, viele positive Worte, natürlich die großartige Modenschau und die vielen tollen Kommentare der Verwandten und Bekannten dazu – ich hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass man in dieser Zeit so weit kommen kann! Danke Jenny, von ganzem Herzen, denn ohne Dich wäre ich niemals so weit, wie ich es jetzt bin!

Ich freue mich so sehr für Anna und habe einen tollen Bluesmusiker entdeckt, von dem ich sonst nichts erfahren hätte.

Haarausfall bedeutet für Frauen oft Rückzug

Über die Feiertage habe ich mich dem Ausmisten, Aussortieren und Neustrukturieren hingegeben. Die Zeit um den Jahreswechsel ist bei mir schon seit langem Aufräum-Tradition. Seitdem ich mit Haircoaching® Ende 2002 begann, hat sich sooo viel verändert, Facebook, Youtube etc. bieten Menschen ohne Haare eine Plattform, auf der sie sich ausprobieren können. Alles ist transparenter geworden, aber nicht unbedingt immer besser für jemanden, der mit seinem Aussehen hadert.2003-bild-der-frau

Anyway!

Beim Aufräumen findet man so manches wieder. So auch der Brief einer Frau mit Alopecia areata, nachdem ein Artikel über mich und mein Leben in der BILD DER FRAU erschienen war. Und auch heute gibt es noch viele solcher Menschen, die mit ihrem Schicksal hadern. Ich bin sicher, dass sich hier einige wiederfinden.

Sehr geehrte Frau Latz!
Zuerst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass ich Sie sehr bewundere für Ihren Mut, sich so öffentlich zu outen.
Wie sehr wünschte ich, dass ich auch so viel Mut hätte dazu zu stehen, so wie Sie.
Ich bin 36 Jahre und mir sind die Haare mit 19 ohne Stopp ausgegangen. Seit ich 21 Jahre alt bin, trage ich eine Perücke. Wäre damals meine Tochter nicht gewesen, hätte ich mich bestimmt total zurückgezogen. Aber so musste man ja raus. Das war dann auch ganz gut so.
In der letzten Zeit nervt mich das Perückentragen immer mehr. Was würde ich dafür geben, wenn ich z.B. statt Perücke nur mit Tuch am Kopf in die Öffentlichkeit gehen könnte!
Da ich an der Kasse arbeite, bin ich permanent den Blicken der Leute ausgesetzt und natürlich auch blöden Fragen. Viele haben schon ganz ungeniert gefragt, ist das eine Perücke? Ist das Ihr Haar? Oder auch wenn sie es nicht merken, wo ich denn zum Friseur gehe.
Eine Kundin stellte erst in den Raum so ungefähr „es ist doch eine Perücke“. Als ich verneinte, wollte sie unbedingt die Haare, weil sie so dick sind, anfassen. Das war eine für mich schreckliche Situation.
Vor ca. 3 Jahren wollte mir ein angetrunkener Mann die Perücke abziehen. Er fasste schon dran und meinte dann, ich solle das Teil mal absetzen.
Wenn es möglich ist, gehe ich bei Sturm nicht aus dem Haus. So habe ich letztens krank gemacht, weil es total stürmisch war. Manchmal denke ich sogar, wenn man Krebs hätte, müsste man nicht bis ans Lebensende so herumlaufen.
Meine Freundin kauft jetzt für mich das Buch von Ihnen. Ich hoffe, dass es mir vielleicht weiter hilft.
Ich hoffe, mein Brief war Ihnen nicht lästig und vielleicht höre ich etwas von Ihnen.
Mit lieben Grüßen

Natürlich hat sie von mir eine Antwort erhalten. Leider weiß ich nicht, was aus ihr geworden ist. Was fällt euch auf? Ich freue mich auf eure Beiträge.