Viele – vorwiegend Frauen – kennen das:
Die Kopfhaut kribbelt, juckt, brennt. Es werden nicht selten auch feine Schmerzen empfunden, wie Nadelstiche. Gehen diese Missempfindungen noch mit Haarausfall einher, so bietet sich natürlich der Besuch bei einem Haarspezialisten unter den Dermatologen an.
Doch die Verzweiflung ist groß, wenn dieser trotz aller Untersuchungen keine besonderen Veränderungen oder Entzündungen der Kopfhaut feststellen kann.
Die Diagnose lautet dann – Trichodynie!
Dabei scheint es sich um eine somatoforme Schmerzreaktion des Körpers zu handeln. Unendlich viele Nerven enden in der Kopfhaut und können dem Körper Schmerzen signalisieren, ohne dass ein tatsächliches „Problem“ vorliegt.
Auch solche Fälle landen immer wieder bei meiner kostenlosen Haarausfall-Hotline oder melden sich zur persönlichen Beratung an.
Doch, was tun?
Eine Frau, die meine Hilfe in Anspruch genommen hatte, gab mir eine interessante Rückmeldung zu meinen Empfehlungen, die ich gerne an euch weitergeben möchte.
Liebe Jenny, vielen Dank für Deine Infos.
Ich wollte Dich noch kurz wissen lassen, dass ich – auf Deinen Rat hin – via e-mail mit Prof. Dr. Gieler in Gießen Kontakt aufgenommen und ihm mein Problem mit der Trichodynie geschildert habe. Er hat sehr schnell, nett und relativ ausführlich geantwortet und mich wissen lassen, dass er die Trichodynie als somatoforme Schmerzreaktion begreift, die er wohl vornehmlich mit Psychopharmaka und einer begleitenden Psychotherapie behandelt, da es, seiner Aussage nach, keine andere gesicherte Therapie gibt. Zudem hat er mir einen Termin in seiner psychodermatologischen Sprechstunde angeboten, jetzt habe ich einen bei ihm in Gießen!!
Aber er hat mir noch einen Kollegen in Hamburg (Name kann über EMAIL erfragt werden) empfohlen, ebenfalls ein Psychodermatologe, also Dermatologe und Psychotherapeut, der am Dermatologicum in HH am Dammtor arbeitet.
Bei diesem Mann hatte ich nun zwei Termine und ich kann ihn sehr empfehlen, da er die ganze Haar- und Kopfhautproblematik sehr ganzheitlich betrachtet. Auch er führt meine Trichodynie v.a. auf Stress und Anspannungszustände zurück, und er hat mir einen von ihm geleiteten achtwöchigen Kurs in achtsamkeitsbasierter Stressreduktion angeboten (Mindfulness based stress reduction), den ich ab September wohl machen werde.
Er meinte, dass der Körper sich infolge von Unglückszuständen tatsächlich organisch verändern und aus der Balance geraten könne, das betreffe eben v.a. oft das nicht kontrollierbare vegetative Nervensystem, aber auch das Immunsystem oder das Hormonsystem. So schmelze dann sozusagen eine psychische mit einer organischen Erkrankung zusammen.
Dies als Rückmeldung und Empfehlung für andere!
Nochmals danke für Deine Hilfe, ich halte Dich auf dem Laufenden, falls ich neue Erkenntnisse auftue.
Herzliche Grüße
Mit einer Trichodynie sollte man sich also in die Behandlung eines psychosomatischen Dermatologen begeben und vor allem vorsichtig sein, bei dubiosen Angeboten im Internet, die behaupten, den Stein des Weisen gefunden zu haben.