Vorsicht bei falschen Trichologen

Vor einigen Tagen erhielt ich eine Anfrage von einer Zweithaarspezialistin, die von mir wissen wollte, wo sie sich nach „einigem Selbststudium“ zum Trichologen ausbilden lassen kann.

Ich fand das schon sehr merkwürdig und habe ihr natürlich mitgeteilt, dass sie hierfür am besten erstmal Medizin studiert. Es regte mich allerdings dazu an, mal im Netz zu recherchieren. Und siehe da, ich fand einige Angebote von selbsternannten Trichologen, die ohne jegliche medizinische Ausbildung eine trichologische Untersuchung anbieten.

Ich dachte, dass dies vielleicht für euch von Interesse sein könnte und habe dazu einen Newsbeitrag veröffentlicht mit interessanten Fachlinks unter dem Titel Warnung vor falschen Trichologen.
Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit solchen Geschäftemachern?

Haarausfall: Versorgung bei Dermatologen verschlechtert sich

Tja, eigentlich hatte ich gehofft, endlich ein wenig positiv über die ärztliche Beratung und Versorgung von Menschen mit Haarausfall berichten zu können. Leider scheint sich die Lage für die Betroffenen zunehmend zu verschlechtern.
WartezimmerIn der Dermatologie rücken Hautkrebs und Antiaging zunehmend in den Vordergrund. Es gibt nicht mehr viele Hautärzte, die interessiert sind, sich intensiv mit dem Thema Haarausfall zu befassen.
Gleichzeitig steigen die Fälle vernarbender Alopezien. Hier fehlt es an allen Ecken und Enden. Vor allem wären neue Studien dringend notwendig.
Doch es fehlt auch oft an mangelndem Einfühlungsvermögen der behandelnden Ärzte.
Und so erreichen mich leider täglich Berichte wie dieser:

Ich bin 34 Jahre alt, … Vor 3 Wochen fing plötzlich der Haarausfall an. Sofort bin ich zum Hautarzt gegangen, wie Sie es immer empfehlen, liebe Jenny Latz.
Doch das hätte ich mir sparen könnnen. Es wurde Blut abgenommen. Alles in Ordnung. Dann wurde mir zu einem Trichogramm geraten. Ich habe mir 3 Tage vorher, wie von dem Arzt empfohlen, die Haare nicht gewaschen.  Ergebnis Trichogramm: Frontal: 69 % Anagen-Haar und 31 % Teleogen-Haar Occipitial: 71 % Anagen-Haar und 29 % Telogen-Haar.
Blutergebnisse verstehenAuf meine Fragen, woher der Haarausfall kommt und was dieses Ergebnis nun bedeutet, ging der Arzt überhaupt nicht ein. Meine Fragen schienen ihn vielmehr zu amüsieren.
Ich kam mir lächerlich vor und bin noch mehr verunsichert.
Er hat auch nicht gefragt, ob ich in letzter Zeit krank war etc. Er ist wirklich auf nichts weiter eingegangen. Er drückte mir Regaine für Frauen in die Hand und wünschte mir eine schöne Woche. Ich habe das Rezept zerrissen und bin nach Hause.

Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, freue ich mich über Kommentare!

Dermatologe sollte auf Haarausfall spezialisiert sein

Die Dermatologie umfasst ein weites Spektrum an Erkrankungen. Haare und Haarausfall sind nur ein kleiner Teil dessen, aber gleichzeitig ein Bereich, der spezielle Fortbildung und Kenntnisse erfordert, um Patienten wirklich helfen zu können.
Quelle: istockpictures.comLeider denken die meisten Menschen bei Haarausfall: „Dann gehe ich eben mal zu meinem Hautarzt, der hat mir ja auch schon mit der Allergie geholfen!“
Die Hilfe bei der Allergie lässt aber nicht automatisch darauf schließen, dass der Hautarzt sind auch auf dem Gebiet der Haare qualifiziert fortbildet. Patienten haben jedoch ein feines Gespür dafür, ob der Arzt ihnen wirklich mit Kompetenz zur Seite stehen wird oder nicht. Falls nicht entstehen Fälle wie diese (Emailanfragen an mich):

Ich weiss nicht mehr, was ich tun soll. Keiner nimmt mich ernst!
Ich verlor von jetzt auf gleich 300 Haare pro Tag.
Ich bin absolut fertig; weil ich seit zwei Jahren versuche herauszufinden, was los ist. Weil auch tausend andere Dinge mit meinem Körper passieren, die nicht in Ordnung sind.
Können Sie mir helfen vielleicht in einem Gespräch?

Ich war mittlerweile bei zig Hautärzten, im Uniklinikum und keiner kann mir helfen. Keiner weiss, was bei mir ist.
Ich habe mittlerweile fast 50 % meiner Haare verloren und traue mich kaum noch unter Leute. Ich will gerne etwas unternehmen, aber bin ratlos.
Mir wird geraten, Regaine zu nehmen, aber ich möchte die Ursache bekämpfen, denn wenn es erblich bedingt ist, kann nicht in 5 Monaten ein derartiger Haarverlust sein, oder?
Ein Trichoscan, welches an einer unproblematischen Stelle am Hinterkopf UNTEN! gemacht wurde (auch nur eine Stelle rasiert) sagte aus:
Wachstumsdichte 172 cm3 und 14 % und 86 %, wohl normal. Was kann mir das sagen?
In der Uniklinik wurde eine Biopsie genommen, Entzündungsfiltrat. Die Entzündung, rötliche Kopfhaut, ist noch ein wenig vorhanden, aber nach Kortisonbehandlung ok.
Hormone wurden gemacht und Blut war ok. Eisen war einmal bei 53 und das zweite mal bei 38.

Unklare Diagnose bei diffusem Haarausfall

Viele von Haarausfall Betroffene laufen von Arzt zu Arzt und erhalten dennoch keine Aufklärung darüber, wodurch ihr Haarausfall verursacht sein könnte. Wie versprochen, möchte ich Euch hier einen solchen Fall schildern. Ich erhielt folgende Anfrage per Email:

Behandlung für HaareIch bin 28 und habe vor ca. 6 Monaten die Pille nach 8 Jahren abgesetzt (ohne mir der möglichen Auswirkungen bewusst zu sein) und habe sie Ende August, also ca. 3 Monate nach dem Absetzen, wieder angefangen, da ich das Gefühl hatte, unreine Haut zu bekommen.
Anfang Septempber habe ich eine Blutuntersuchung machen lassen wegen dauernder Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und habe seit Ende September L-Thyroxin Henning 50 nehmen müssen (Diagnose: Hashimoto). Zeitgleich mit dem Beginn des L-Thyroxin ist mir ein verstärkter Haarausfall aufgefallen, der bis heute anhält, also nun gut seit 3 Monaten mit dem Ausmaß: 60-100 Haare nur beim Kämmen morgens (1x am Tag), ca.400-500 Haare beim Waschen und Föhnen, was ich nun nur noch 1x die Woche mache.
Nach 6 Wochen Einnahme sollte ich L-Thyroxin wieder absetzen und es wurde bereits eine Blutuntersuchung ohne L-Thyroxin gemacht: Ergebnis = SD Werte alle normal, Antikörper normal. Auch Hormonwerte/Testosteron wurden geprüft: Alles normal.
Würden Sie mir empfehlen, jetzt bereits zu einem Dermatologen mit Haarsprechstunde (z.B. aus Ihrer Liste) zu gehen? Könnte mir der Besuch beim Dermatologen Aufschluss über die Ursache des Haarausfalls geben oder würde mir nur bestätigt werden, dass ich Haarausfall habe? Ich bin verunsichert, ob ein Trichogramm oder Trichoscan in meinem Fall sinnvoll wäre.
Bitte entschuldigen Sie meinen langen Text, aber ich bin – wie wahrscheinlich die meisten Frauen mit Haarausfall – sehr verzweifelt. Jeder Tipp oder Anregung von Ihnen würde mir sehr weiterhelfen!

Erkennst Du Dich hier wieder?

Nicht nur Frauen – auch Männer klagen über dünnes Haar

„Ich habe keinen Haarausfall. Aber trotzdem werden meine Haare immer dünner. Langsam schimmert die Kopfhaut durch.“

Darüber klagen viele Menschen, die sich an mich wenden. Sie berichten über dünnes Haar, ohne einen verstärkten Haarausfall festzustellen. Es macht ihnen Angst, dass in ihrem Körper – scheinbar ganz von alleine – Abläufe in Gang gesetzt wurden, die das Haar langsam lichter werden lassen. Wenn das einzelne Haar auch noch sehr fein ist, fehlt oft die gewünschte Fülle, um eine gute Frisur daraus zu machen.

Wie kann das sein?

Es ist möglich, dass die Haarfollikel verkümmern. Dies ist oft bei der androgenetischen Alopezie der Fall. Aber auch dass weniger neue Haare produziert werden, während weiterhin die normale Menge an Haaren ausfällt. Ob das tatsächlich der Fall ist, kann der auf Haare spezialisierte Hautarzt mit dem Trichoscan feststellen. Das Trichoscan gibt Auskunft darüber, wie viele Haare sich in der Wachstums- bzw. in der Ausfallphase befinden und wie hoch die Haardichte ist.

Was können die Ursachen sein?

Ursachen für ein Nachlassen der Haarfülle können u.a. sein

  • Ernährung
  • Saisonale Faktoren
  • mechanische und chemische Belastungen
  • Umweltbedingungen

Was kann ich tun?

Wenn Ihr Dermatologe keinen Hinweis für einen erblichen oder krankheitsbedingten Haarausfall finden kann, besteht die Möglichkeit, mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln die Haare zu stärken. Haare brauchen für gutes Wachstum ausreichend Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente.

Bei der Auswahl des Mittels sollten Sie darauf achten, dass die Qualität durch Überprüfung aller Inhaltsstoffe vom Hersteller gesichert wird und ob die Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien getestet wurde. Natürlich sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung umstellen.

Weitere Fragen und Antworten zu diesem Thema finden Sie unter : www.haircoaching.de